(ots) - Auf den ersten Blick geht es nur um Geld - um die
Summe von 1,2 Milliarden Euro, die die Kommunen jährlich ausgeben
müssten, sollten sich die Gewerkschaften ver.di und GEW mit ihrer
Forderung nach Lohnerhöhungen für die Beschäftigten des Sozial- und
Erziehungsdienstes durchsetzen. Die kommunalen Unternehmer haben in
den Tarifverhandlungen die Forderung zurückgewiesen, jetzt wird es
voraussichtlich zu einem Streik der Erzieherinnen und Erzieher
kommen. Anders als die Lokführer hat das Kita-Personal die Sympathien
der Öffentlichkeit auf seiner Seite. Der Berufsstand der Erzieherin
wurde mittlerweile aufgewertet. Aus einem reinen Betreuungsjob ist
gesamtdeutsch eine erzieherische Tätigkeit geworden. Wer möchte
nicht, dass dort, wo die lieben Kleinen heute einen Großteil des
Tages verbringen, motivierte Menschen arbeiten? Eine
Nachrichtenagentur hat die Meldung über das Scheitern der
Tarifverhandlungen mit der forschen Aufforderung eingeleitet: »Urlaub
nehmen, Großeltern engagieren oder Nachbarn einspannen«. Die
kommunalen Unternehmer haben sich bislang stur verhalten. Die
Forderungen der Gewerkschaften seien »nicht bezahlbar«, heißt es in
einer Erklärung. Die starre Haltung der Kommunen ist erklärbar. Der
Hauptverantwortliche dafür, dass den Städten und Gemeinden das Geld
fehlt, um Erzieherinnen, Erziehern, Sozialarbeiterinnen und
Sozialarbeitern mehr zu zahlen, sitzt in Berlin: Die Bundesregierung
hat mit ihrer vermaledeiten Schuldenbremse die Kommunen erst in diese
missliche Lage gebracht.
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