(ots) - Dass die Partei Alternative für Deutschland (AfD)
noch eine Zukunft hat, glaubt nach einer Forsa-Umfrage für das
Hamburger Magazin stern nur eine Minderheit von 22 Prozent aller
Bundesbürger. Die große Mehrheit von 68 Prozent aber meint, dass die
AfD wie schon andere Parteien am rechten Rand wieder in der
Bedeutungslosigkeit versinken wird. Vor allem die Anhänger der SPD
(81 Prozent) und der FDP (82 Prozent) prognostizieren, dass sich die
AfD auch wegen des heftigen Machtkampfs zwischen den verschiedenen
Parteiflügeln selbst zerlegt.
Die AfD setzt sich für die Beendigung der bisherigen
Euro-Rettungspolitik und für eine strikte Begrenzung und Regelung der
Einwanderung nach Deutschland ein. Beide Positionen stoßen bei den
Befragten durchaus auf eine gewisse Resonanz. So halten es 31 Prozent
für richtig, die bisherige Euro-Rettungspolitik zu beenden. Und 44
Prozent würden eine strikte Begrenzung der Zuwanderung begrüßen.
Allerdings lehnt eine Mehrheit der Deutschen beide Positionen ab.
Fast vorbehaltlos unterstützt werden sie nur von den Anhängern der
AfD.
Obwohl ein Teil der Bundesbürger beide Forderungen der AfD für
richtig hält, findet es nur eine Minderheit von 26 Prozent aller
Wahlberechtigten wichtig, dass es eine Partei wie die AfD gibt -
darunter 30 Prozent der befragten Ostdeutschen und 29 Prozent der
Männer. Die Mehrheit von 67 Prozent ist der Auffassung, dass die AfD
oder eine vergleichbare Partei nicht gebraucht wird.
"Wenn nun rund ein Viertel der Wahlbürger meint, dass es eine
Partei wie die AfD geben sollte, darf dieser Prozentsatz nicht als
Wählerpotenzial der AfD interpretiert werden", sagt Forsa-Chef
Manfred Güllner. Bei dem durchaus vorhandenen Unmut über die Art und
Weise, wie manche Akteure der etablierten Parteien Politik betreiben,
sei eine generelle Akzeptanz für alternative Gruppierungen vorhanden.
"Doch die Bereitschaft, sie dann auch tatsächlich zu wählen, ist
immer deutlich geringer."
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 13. und 15. Mai 2015 im
Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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