(ots) - Wer der Meinung ist, dass Erzieherinnen und
Erzieher in Kindertagesstätten zu wenig verdienen für das, was sie
zweifellos leisten, muss auch diesen Streik aushalten. Die Zeit des
Lamentierens über die mangelnde Anerkennung für diesen Beruf ist
vorbei. Endlich ergreifen die Betroffenen die Initiative. Nicht von
ungefähr sind es vor allem Frauen, die in Kindergärten und Krippen
arbeiten. Dabei haben Frauen nicht unbedingt einen besseren Draht zu
Kindern als Männer. Das zeigen die vergleichsweise wenigen Erzieher.
Männer aber geben sich nicht so leicht mit schlechten
Gehaltsaussichten zufrieden. Das gilt übrigens auch für
Grundschullehrkräfte. Dort fehlt es auch an Männern, sodass Kinder in
der Regel bis zur weiter führenden Schule vor allem mit Frauen zu tun
haben. Das ist nicht gut für eine gesunde Entwicklung. Dass Eltern,
die angesichts des Streiks ohnehin schon vor organisatorischen
Herausforderungen stehen, nun Gebühren für die Ausfalltage
zurückfordern, ist ihr gutes Recht. Schließlich ist das Geld
zweckgebunden und darf nicht in defizitären kommunalen Haushalten
untergehen. Die allermeisten Eltern zeigen sich solidarisch mit den
Streikenden, nehmen Verdienstausfall oder extra Betreuungskosten in
Kauf. Dafür sollten sie nicht doppelt bestraft werden. Die nächste
Gebührenerhöhung kommt bestimmt.
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