(ots) - Misstrauen und auch Empörung bei Opposition und
Verbänden in Niedersachsen wegen des neuen Schulgesetzes sind
verständlich. Rot-Grün und vor allem SPD-Kultusministerin Frauke
Heiligenstadt ist es im gesamten Prozess nicht gelungen, den Verdacht
auszuräumen, mittelfristig die Gymnasien abschaffen und durch
Gesamtschulen ersetzen zu wollen. Allen Beteuerungen zum Trotz: Die
neuen Vorschriften sprechen eine andere Sprache. Wenn sie, wie von
der Ministerin immer behauptet, in der Sache nicht viel ändern
würden, warum braucht man sie dann überhaupt? Zu Recht geißeln CDU
und FDP auch, dass die Koalition etliche Petitionen und 100
Unterschriften besorgter Bürger mit einem Federstrich weggewischt
hat. Vertrauensbildung sieht anders aus. Insgesamt ist die
Schul-Novelle nicht der von Rot-Grün angekündigte große Wurf. Etliche
Punkte etwa zum eigentlich sinnvollen Aus für das Turbo-Abi wirken
nicht durchdacht. Statt mit heißer Nadel ein Gesamtpaket zu stricken,
hätte Rot-Grün die wichtigen Komplexe Rückkehr zum G 9, Inklusion und
Schulstruktur lieber entzerren und dann jeweils mit größerer Sorgfalt
schrittweise abarbeiten sollen. Jetzt muss wohl an etlichen Stellen
nachgebessert werden - begleitet von immer neuen Protesten.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de