(ots) - Der Streik ist vorerst vorbei, die Schlichtung
beginnt nächste Woche. Ab Montag wird in den kommunalen Kitas und
anderen Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes wieder
gearbeitet. Der Unmut, der ver.di-Chef Frank Bsirske am Donnerstag
auf der Streikdelegiertenversammlung entgegenschlug, war
verständlich. Vier Wochen hatten die Beschäftigten gekämpft, den
Unmut der Eltern auf sich gezogen, aber auch ein Bewusstsein über die
eigene Stärke entwickelt. Und dann akzeptiert diese Gewerkschaft,
ohne dass ein wirkliches Angebot vorliegt, die Schlichtung, und man
geht wieder arbeiten. Was für eine Sch. Letztlich einigte man sich
darauf, »sich nicht spalten zu lassen« und die Schlichtung mit Demos
und Aktionen zu begleiten. Das Problem ist: Dieser Streik richtet
keinen wirtschaftlichen Schaden an, im Gegenteil. Wenn die
Erzieherinnen streiken, machen die Kommunen kräftig Plus, kassieren
die Gebühren, ohne die Leistung zu erbringen. Der Streik ist also im
Wesentlichen abhängig von öffentlichem Druck, von Unterstützung aus
der Politik. Während sich letztere in Grenzen hielt, war die
gesellschaftliche Zustimmung sehr hoch. Ver.di wäre in der Gefahr
gewesen, diese Zustimmung zu verlieren, hätte sie sich nicht auf die
Schlichtung eingelassen. Und das machte es der Arbeitgeberseite sehr
leicht, den Streik auszusitzen, wenn sie sich am Ende noch als der
Retter der geknechteten Eltern aufspielen kann, der alles versucht
hat. Das ist das eigentlich Ärgerliche.
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