(ots) - Es gibt unverkennbar Vorbehalte gegen den Bau eines
Hafens, der dazu dienen soll, die großen Stahlkomponenten für
Windkraftanlagen auf hoher See zu verschiffen. Und weil die Skepsis
gewachsen ist, für einen solchen Offshore Terminal Bremerhaven (OTB)
180 oder noch mehr Millionen Euro aus der Staatskasse zu bezahlen,
wurden in den rot-grünen Koalitionsverhandlungen am Mittwoch noch
einmal Fachleute angehört, bevor dann in nächster Zeit eine
Entscheidung getroffen wird. Kritiker gibt es nicht nur in einer der
beiden Parteien - und es muss gut begründet sein, wenn so viele
Millionen aus dem öffentlichen Haushalt für ein Vorhaben ausgegeben
werden sollen, während es an vielen anderen Stellen finanziell eng
geworden ist. Offshore Terminal Bremerhaven abgesagt! Ist ein solches
Signal denkbar? Für eine Stadt, die Arbeitsplätze nötig hat, die
Perspektiven braucht? Die Millionen müssten - politisch gesehen -
dann ohnehin nach Bremerhaven fließen, sonst ist wird dort der
Protest so groß, dass ihn keine Regierung im Bremer Rathaus
aushielte. Offshore Terminal Bremerhaven abgesagt! Kann das
überregional nicht als Signal verstanden werden, dass das Engagement
des Bundeslandes beim Bemühen um eine Energiewende lahmt? Könnte dies
ein grüner Koalitionspartner unterschreiben? Gewiss sind andere Wege
denkbar, um 180 Millionen Euro zugunsten der Windkraft in Bremerhaven
zu investieren. Aber was als Alternative zum OTB dort mit so viel
öffentlichem Geld gemacht werden könnte, ist bisher nicht
überliefert. Die Koalition nimmt sich gerade noch einmal Zeit, was
auch, aber nicht unbedingt als "Politik für die Galerie" ausgelegt
werden kann. Es gibt gewiss in den rot-grünen Reihen ein aufrichtiges
Ringen. Und allen dürfte klar sein, dass Bremen mit einem OTB
finanzpolitisch ein Risiko eingeht. Ein beherrschbares? Es ist
anzunehmen, dass die Mehrheit nach einer politischen Abwägung am Ende
- und auch zugunsten Bremerhavens - diese letzte Frage mit einem "ja"
beantworten möchte.
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