PresseKat - Was nützt denn schon ein Mindestlohn... / ...wenn er nicht einmal zum Leben reicht? / Vortragsreise

Was nützt denn schon ein Mindestlohn... / ...wenn er nicht einmal zum Leben reicht? / Vortragsreise des Arbeitsrechtsexperten Sergio Chavez aus El Salvador

ID: 1225581

(ots) - Der Rundreisegast Sergio Chávez berichtet in
Deutschland von 17. bis 24. Juni über die problematischen
Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsproduktion in El Salvador und
die viel zu geringen Löhne. Er kämpft seit Jahren für die
Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Weltmarktfabriken in El
Salvador. Dazu gründete er das "Equipo de Investigación Laboral"
(wörtlich: Team zur Untersuchung von Arbeitsbedingungen), das
Recherchen und Untersuchungen in Fabriken durchführt, um konkreten
Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf den Grund zu gehen. Dafür
schleusen sie beispielsweise Frauen als Näherinnen in die Fabriken,
um herauszufinden, wie die Arbeitsbedingungen dort sind.

"Ein existenzsichernder Lohn ist eine globale Angelegenheit und
ein zentrales Anliegen einer menschenwürdigen Arbeit, denn
Hungerlöhne haben verheerende Auswirkungen" meint der Experte. Er
erzählt von seiner Arbeit, der Unterdrückung der
Gewerkschaftsfreiheit und von den ausbeuterischen Strategien der
Bekleidungsindustrie im Allgemeinen.

Mit der Rundreise möchte die Christliche Initiative Romero die
Öffentlichkeit für die Ungerechtigkeitsverhältnisse sensibilisieren,
die unachtsamer und werbungsgesteuerter Kleiderkonsum verstärkt.

Termine:
- Do., 18. Juni: Abend für Dialog und Austausch mit anderen Aktiven,
18 Uhr, kshg Forum, Münster
- Fr., 19. Juni: Schulbesuch St.-Antonius-Gymnasium, 10 Uhr,
Schulaula, Lüdinghausen
- Sa., 20. Juni: Dialogforum europäischer Jugendgipfel zum Thema
Ethischer Konsum, Bonn
- Mo., 22. Juni: Schulbesuch Pfrimmtalschule, 11.30 Uhr, Worms
- Mo., 22. Juni: Abendveranstaltung, 19:30 Uhr, Luups, Mainz
- Di., 23. Juni: 19:30 Uhr Abendveranstaltung, Umweltzentrum, Fulda
Nach der Deutschlandtour geht die Vortragsreihe in der Slowakei und
in Rumänien weiter.





Hintergrund:

Rund 72.000 ArbeiterInnen arbeiten derzeit in den
Weltmarktfabriken, den sogenannten Maquilas, in El Salvador. Doch die
vielen Arbeitsplätze tragen langfristig kaum zur Verringerung der
Armut in der Arbeiterschaft bei. Die Löhne sind sehr gering. Gezahlt
wird in El Salvador in der Regel der Mindestlohn von 210,90 US-Dollar
brutto pro Monat. Netto erhalten die ArbeiterInnen 189 US-Dollar im
Monat. Für die Lebenshaltungskosten in El Salvador ist das viel zu
wenig. Mit Mühe können damit Nahrungsmittel für eine 4-köpfige
Familie finanziert werden. Es reicht nicht für Miete, Strom, Wasser,
Bildung, eine angemessene Gesundheitsversorgung - von
Freizeit-Aktivitäten mit der Familie ganz zu schweigen.

Die Beschäftigten sind überwiegend Frauen, oftmals ungelernte
Arbeitskräfte, die den Unterhalt ihrer Familie verdienen müssen.
Viele NäherInnen leben in Wellblechhütten in einem der
Brennpunktviertel rund um die Hauptstadt San Salvador. Die
Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind hart, der Leistungsdruck und
das Produktionssoll unmenschlich hoch. Die meisten ArbeiterInnen sind
gezwungen, Überstunden zu leisten. Schlechte Belüftung und Hitze
machen die langen Arbeitstage unerträglich, zumal die Versorgung mit
Trinkwasser in vielen Fabriken unzureichend ist. Der Gang zur
Toilette wird überwacht, daher verzichten viele darauf, ausreichend
Flüssigkeit zu sich zu nehmen, und leiden in der Konsequenz an
chronischen Nierenerkrankungen.

Die Christliche Initiative Romero e.V. gründete sich 1981, kurz
nach dem Attentat auf Romero, und setzt sich seither im Sinne ihres
Namensgebers gegen Menschenrechtsverletzungen und
Ungerechtigkeitsverhältnisse ein - insbesondere in Mittelamerika.



Presse-Kontakt:
Isabell Ullrich (ullrich(at)ci-romero.de)
oder Daniel Hügel (huegel(at)ci-romero.de)
Telefon: 0251-89503, Mobil: 0163-6337933
Christliche Initiative Romero (CIR)
Breul 23
48143 Münster
www.ci-romero.de/konsum


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Datum: 16.06.2015 - 09:56 Uhr
Sprache: Deutsch
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