(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Einstellungszahlen für Lehrer in Baden-Württemberg:
"Phänomenal, wie Grüne und Rote die höchsten Einstellungszahlen
von Lehrern seit den 70er-Jahren lobpreisen. Dabei hätten sie gut
daran getan, lieber kein allzu großes Gewese um ihren kleinen
Zahltrick zu machen. Allzu leicht lässt sich doch die Verbindung
ziehen: Den damaligen Höchstzahlen bei den Neu-Lehrern folgt jetzt,
gut 40 Jahre später, natürlich auch eine Pensionierungswelle in
rekordverdächtigem Umfang. Hier nachzubesetzen ist aber an sich keine
bemerkenswerte Regierungsleistung. Der Spott der Opposition ist
hochverdient.
Eines immerhin beweist Grün-Rot: Die Landesregierung versteht das
politische Geschäft. Vom Ballast einer angekündigten umfangreichen
Stellenkürzung im Schulwesen konnte sie sich befreien. Die damaligen
Zahlen - ein geplantes Minus von 11 600 Stellen - werden heute
geschickt genutzt, um Nichtabbau als Gewinn zu verkaufen.
Doch das ist Wahlkampf. Für Lehrer und Schüler zählt, wie es an
den Schulen aussieht. Und hier lautet die Wahrheit: Weil heutige
Pädagogik mit all ihren Herausforderungen nicht mit den 70ern
vergleichbar ist, braucht man auch keine rechnerischen Vergleiche bis
in diese Zeit. Mehr Qualitätsdebatte, weniger Zahlen-Voodoo - das
wäre gute Schulpolitik."
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Dr. Klaus Welzel
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