(ots) - Wer sich ein Bild über das wahre Fan-Leben machen
möchte, muss vor einem Bundesliga-Spiel zum Weserstadion spazieren.
Viele Wege führen dorthin, alle haben eines gemein: die Gegenwart von
Alkohol. Das Bier zum Spiel ist fester Bestandteil des
Stadionbesuchs. Man mag dazu stehen, wie man will. Allein, ist das
ein Problem? Sicher, übermäßiger Alkoholkonsum senkt Hemmschwellen
vielerart - eine Ursache für Gewaltexzesse im Umfeld von
Fußballspielen ist er dagegen kaum. Wer sich schlagen will, berauscht
sich an der Gewalt, nicht am Bier. Oder er lässt, wie im Mai in
Bremen zwischen Hooligans und Ultras geschehen, politisch motiviert
die Fäuste fliegen. Wer aber trinken will, wird daran durch ein
Bierverbot im Stadionumfeld nicht gehindert. Er bringt sein Sixpack
für den Fußmarsch zur Arena selbst mit oder ist bei längerer Anreise
gleich kistenweise präpariert. Merke: Im Fanbus aus Ostfriesland
gibt's in der Regel keinen Tee. Nein, ein Bierverbot rund ums Stadion
ist eine Schnapsidee. Nutzlos und, im Falle Bremens, unpraktikabel.
Mit der Umwidmung von fünf Bierständen in Rhabarbersaftbuden vorm
Stadion ist es nicht getan - an der Weser müsste gleich das halbe
Viertel trockengelegt werden.
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