(ots) - Die Thriller-Serie "Homeland" ist zurück und erfindet
sich in Staffel 4, die heute Abend bei Kabel Eins ihre
Deutschland-Premiere feiert, neu. Hauptdarstellerin Claire Danes
dreht derzeit in Berlin bereits Staffel 5. Im Gespräch mit dem
Medienmagazin DWDL.de erklärt sie den Reiz des Fernsehens - und das
sehr persönlich.
"Man kann sehr intensive Arbeitsbeziehungen aufbauen. Wenn man
einen Kinofilm dreht, dann beginnt man gerade sich anzufreunden;
einen Team-Spirit zu entwickeln und dann ist der Film fertig. Die
Magie ist vorbei", erzählt Claire Danes. "Beim Fernsehen kann sich
die Magie entwickeln." Die mehrfach mit Emmy und Golden Globe
ausgezeichnete Schauspielerin kann der Routine einer TV-Produktion
beim Interview am Set der vierten Staffel von "Homeland" in Südafrika
viel Positives abgewinnen.
"Selbst wenn man das ist, was man als 'bekannte Schauspielerin'
bezeichnen würde, gibt es nach jedem Projekt eine große Ungewissheit
darüber, wie und wo es weitergeht. Deswegen liebe ich diese
Beständigkeit und Regelmäßigkeit meiner Arbeit bei 'Homeland'",
erzählt sie im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Meine Eltern
sind Künstler und gehen jeden Morgen in ihre Ateliers. Manchmal sind
sie in der Stimmung dazu, manchmal nicht. Aber sie haben diese
Struktur im Leben. Und die weiß ich hier auch sehr zu schätzen."
Danes stand schon in den 90er Jahren für US-Fernsehserien vor der
Kamera. Das Image des Mediums habe sich in den Jahren bis heute stark
verändert. Danes: "Fernsehen hatte für viele Jahre ein sehr negatives
Stigma und ich bin sehr dankbar, dass sich das verändert hat und man
nun zwischen den Welten wandeln kann. Es ist unter Schauspielerinnen
und Schauspielern keine Schande mehr, Fernsehen zu machen. Ganz im
Gegenteil sogar! Ich würde soweit gehen und sagen, dass ein Großteil
unserer Popkultur inzwischen stärker vom Fernsehen geprägt wird."
Hat das Fernsehen dem Kino den Rang abgelaufen? "Im Moment gibt es
zwei Arten von Kinofilmen - und beide sind sehr extrem. Wir haben auf
der einen Seite die massiven, lauten Comic- und
Superhelden-Verfilmungen mit ihren Fortsetzungen und SpinOffs - diese
großen Blockbuster-Franchises. Und auf der anderen Seite eine
Vielzahl kleiner Independent-Produktionen oder zumindest solche, die
sich so anfühlen. Aber die schaffen es gerade kaum die verdiente
Aufmerksamkeit bzw. Publikum zu bekommen", analysiert Danes.
"Fernsehen scheint gerade die Lücke zu füllen, die das Kino
hinterlässt: Anspruchsvolle Produktionen, die weniger auf Effekten
und Action als auf Charakteren und ihren Geschichten basieren und
gleichzeitig viele Menschen erreichen." Aber sie gibt das Kino noch
nicht auf. "Ich persönlich liebe zum Beispiel nach wie vor auch das
Kino-Erlebnis", sagt sie. "Gemeinsam mit Anderen in einem dunklen
Saal und vor großer Leinwand zu sitzen. Das hat für mich immer noch
etwas Überwältigendes. Dieses Gemeinschaftserlebnis, wenn man hört
wie ein Kinosaal gemeinsam bangt, lacht oder erschrickt."
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Thomas Lückerath
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