(ots) - Keine Frage: Bremen ist überfordert. Jugendliche
werden in Zelten untergebracht, weil es sonst keinen Platz für sie
gibt. Jugendliche, die allein in einem fremden Land sind, die
Schlimmstes hinter sich haben, die unseren Schutz brauchen. Das neue
Gesetz soll für eine bessere Verteilung sorgen, das ist auch gut so.
Auch wenn das Wort Verteilung bei Menschen doch ein wenig
unangemessen erscheint. Alle Bundesländer müssen Verantwortung
übernehmen - nicht nur finanziell. Was die Bremer Sozialbehörde sagt,
ist allen klar: Mit dem Ausbau der notwendigen Strukturen kommt sie
einfach nicht mehr hinterher. Auch andere, besonders Großstädte, sind
überlastet. Der Wunsch, dass die Jugendlichen nicht noch einen
Ortswechsel erleben müssen, ist mehr als nachvollziehbar. Aber wenn
damit auch der Wechsel von einer schlechten Betreuung in eine gute
einhergeht, sollte man den Wunsch in Kauf nehmen. Natürlich ist es
der vollkommen falsche Weg, dass die teils traumatisierten
Jugendlichen nur irgendwo hin verteilt werden. Sie brauchen ein
Zuhause, ein Zukunft. Dafür muss das neue Gesetz Sorge tragen.
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