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Verheizt für billige Milch / Das Leiden der deutschen Turbo-Kühe: "Exclusiv im Ersten" am Montag, 20. Juli, 21.50 Uhr

ID: 1239421

(ots) - Glückliche Kühe auf saftigen Wiesen - das ist das
Bild, mit dem die Milchwirtschaft gerne wirbt. Die Realität ist eine
andere: Ausgelaugte Kühe enden krank im Schlachthof, nachdem sie
gerade zweimal gekalbt haben. Für den Film "Verheizt für billige
Milch - Das Leiden der deutschen Turbo-Kühe" am Montag, 20. Juli
2015, ab 21.50 Uhr in der Reihe "Exclusiv im Ersten" haben die
Autoren Monika Anthes und Edgar Verheyen bundesweit recherchiert.
Erste Bilder waren bereits in einem Beitrag der jüngsten "Report
Mainz"-Sendung im Zusammenhang mit der Schlachtung von trächtigen
Kühen zu sehen (reportmainz.de).

Wenn der schwäbische Milchkuhhalter Albert Schwellinger seine
Herde beschreibt, dann spricht Verzweiflung aus dem Landwirt. Viele
Tiere seien krank, erzählt er, immer wieder müsse er tote Milchkühe
aus dem Stall ziehen. Tierärzte bestärken den Bauern in seinem
Eindruck. Nicht nur seine Tiere seien krank, es gehe hier um ein
Grundproblem in Deutschlands Kuhbeständen. Viele Tiere würden heute
nicht mehr älter als 5,5 Jahre im Durchschnitt, würden gerade noch
zwei Geburten überstehen.

Tatsächlich geht in jedem Jahr rund ein Viertel des gesamten
deutschen Bestandes in den Schlachthof, weil die Tiere vor allem
krank, nicht mehr leistungsfähig und ausgepowert sind. Der Hauptgrund
für das Leiden in Deutschlands Ställen: Kühe sollen immer höhere
Mengen Milch liefern. Deshalb wurden die Tiere über die vergangenen
Jahrzehnte hinweg züchterisch verändert und so mit Kraftfutter
versorgt, dass sie in der Lage sind, ein Vielfaches an Milch zu
produzieren als noch vor Jahren. Das Ergebnis: Hochleistungs- bzw.
Turbokühe. Durch diesen Erfolg der Forschung hat sich die
Jahresmilchmenge seit 1960 zwar mehr als verdoppelt. Gleichzeitig
stellen Veterinäre jedoch immer mehr Erkrankungen bei den Tieren




fest. Kritische Tierärzte sprechen in diesem Zusammenhang inzwischen
von "Qualzucht". Den Tieren würden Leistungen abverlangt, die sie auf
Dauer nicht erbringen könnten. Die exklusiven Recherchen von Monika
Anthes und Edgar Verheyen decken das ganze Ausmaß des Leidens in
deutschen Kuhställen auf. Sie sind der Frage nachgegangen: Wer zahlt
den Preis für die billige Milch?

Fotos zum Download auf ARD-Foto.de / Pressekontakt: Sibylle
Schreckenberger, Tel. 06131 929-32755, Sibylle.Schreckenberger(at)SWR.de


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Datum: 16.07.2015 - 14:07 Uhr
Sprache: Deutsch
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