(ots) - Zum 71. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats betont
Ulrich Schneider, Generalsekretär der Fédération Internationale des
Résistants (Internationale Föderation der Widerstandskämpfer, FIR) im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Montagsausgabe) die Aktualität des antifaschistischen
Widerstandes: "Zum einen verdankt sich unsere Demokratie in starkem
Maße dem Kampf europäischer Antifaschisten gegen die NS-Herrschaft.
Zum anderen kann der antifaschistische Widerstand auch 'Mutmacher'
für heute sein - für die Auseinandersetzungen mit
Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Rechtspopulismus, Neofaschismus
und Antisemitismus, gegen Kriegspolitik und soziale Ungerechtigkeiten
und für eine solidarische Gesellschaft."
Zutiefst beunruhigt seien laut Schneider die in der FIR
zusammengeschlossenen nationalen Verbände über die Zunahme des
Einflusses der extremen Rechten und rechtspopulistischer Kräfte im
Europäischen Parlament und die jüngst erfolgte Gründung einer eigenen
Fraktion. Im Interview fordert der in Kassel lebende deutsche
Historiker zudem die Europäische Union auf, "im Dialog mit Russland
nach Lösungen im Ukraine-Konflikt zu suchen und nicht durch
Sanktionen oder Ausgrenzung - wie bei der aktuellen parlamentarischen
Versammlung der OSZE in Helsinki - die Türen zuzuschlagen". Dies
würde nur dazu führen, dass die russische Seite sich für Kräfte
öffne, die zur extremen Rechten in Europa gehören.
Die 1951 in Wien gegründete FIR vereinigt Organisationen
ehemaliger Widerstandskämpfer, Partisanen, Angehörigen der
Anti-Hitler-Koalition, Verfolgten des Naziregimes und Antifaschisten
heutiger Generationen aus über zwanzig Ländern Europas sowie aus
Israel. Dieser Tage erschien im Kölner PapyRossa Verlag der
Begleitband zu einer von der FIR gestalteten Wanderausstellung
"Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922 - 1945" (335 S., br.,
29,90 EUR).
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