(ots) - Deutlicher hätte er seinen Protest nur noch
dadurch machen können, dass er gleich sein Mandat niedergelegt hätte.
Aber das wäre nicht etwa konsequent gewesen - im Gegenteil: Er hätte
seinen Platz für einen weitgehend unbekannten Nachrücker von der
Landesliste geräumt. Was im Zweifel genau die angeblich
alternativlose, stromlinienförmige Haltung stärkt, gegen die Bosbach
so überzeugt ankämpft. Eine kritische Stimme weniger im Parlament.
Die aber braucht es. Schon alleine, um die Spitzen dieser übergroßen
Koalition daran zu erinnern, wem die Abgeordneten verpflichtet sind -
allein ihrem Gewissen. Und um das Gerede vom "Fraktionszwang" zu
widerlegen, an den offenbar auch der CDU-Generalsekretär glaubt. Der
hat den 60 Abweichlern gerade Profilierungssucht vorgeworfen: Das
Nein als "Geschäftsmodell". Nun ist Bosbach wahrlich niemand, der das
Rampenlicht scheut. Eine Partei aber, die für abweichende Meinungen
nur noch Verachtung übrig hat - man denke an die unflätigen
Beschimpfungen eines Ronald Pofalla - schadet sich selbst mehr, als
ihr bewusst ist.
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