(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Abschiedsgedanken von Ministerpräsident Winfried
Kretschmann:
"In der politischen Logik kann Winfried Kretschmanns Ankündigung
inhaltlich nicht überraschen: Wird Grün-Rot abgewählt, bleibt dem
ersten grünen Ministerpräsidenten in der Geschichte der
Bundesrepublik nichts anderes als der Abschied von der Politik. Als
Oppositionsführer würde er seiner Partei keinen Gefallen tun. Auch
als Vize eines CDU-Regierungschefs wäre er fehl am Platz.
Ungewöhnlich sind seine Worte dennoch. Zur Unzeit werfen sie
öffentlich die Frage auf, die die Partei nur heimlich beschäftigt:
Was wird aus den Südwest-Grünen, wenn Kretschmann nicht mehr kann und
will?
Derzeit wäre ein Verzicht auf das populäre Landesvater-Zugpferd
verheerend. Spätestens während der nächsten Legislatur muss aber der
Ãœbergang geregelt sein, Kandidaten werden sich bald offensiver in
Stellung bringen. Dass Kretschmann bereits jetzt, in der politischen
Sommerpause, die Debatte riskiert, das Schreckgespenst Abschied in
den Raum stellt, wirkt zunächst wie ein strategischer Fehler. Oder
war es doch Kalkül, um der Opposition das unangenehme Thema
rechtzeitig zu entreißen?"
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