(ots) - Der SPD-Vizevorsitzende Ralf Stegner forderte ihn
vor Kurzem und auch die NDR-Moderatorin Anja Reschke in ihrem viel
beachteten Tagesthemen-Kommentar über rechte Umtriebe: den Aufstand
der Anständigen. Der schon wieder. Dabei stehen die Anständigen
längst schützend vor Flüchtlingsheimen, organisieren Demos gegen
Nazis, lassen sich - wie die Lohmeyers in Jamel - seit Jahren auch
nicht von einer Übermacht an Rechten vor Ort einschüchtern, helfen
ehrenamtlich bei der Versorgung von Asylbewerbern, schreiben und
reden gegen Dummheit, Hass und Unmenschlichkeit an. Von denen braucht
keiner den xten wohlgefälligen Aufruf zum Aufstand. Was all diese
Menschen bräuchten, wäre im besten Fall Unterstützung, wenigstens
aber weniger Gegner. Denn neben den Rassisten und Nazis sehen sie
sich Behörden, Polizei, Verfassungsschutz, PolitikerInnen und Medien
gegenüber. Für die sind die Anständigen allzu oft Störenfriede,
Linksextremisten, Nestbeschmutzer und werden wie Aufständische
bekämpft. Ein Preis für Zivilcourage ist wenig wert, wenn man bei
nächster Gelegenheit einen Schlagstock und/oder Pfefferspray im
Gesicht hat. Praktizierte Willkommenskultur für Flüchtlinge ist
frustrierend, wenn die eigentlich zuständige Behörde gegen die
Helfenden arbeitet wie derzeit in Berlin. Was dieses Land braucht,
sind weniger Unanständige, die den Engagierten das Leben schwer
machen.
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