(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Entwicklung der Jugendkriminalität im Südwesten:
"Das Erziehungsmantra "Gewalt ist keine Lösung" scheint
tatsächlich Früchte zu tragen. Die sinkende Gewaltbereitschaft von
Jugendlichen ist eine äußerst erfreuliche Entwicklung. Zumal eine,
die dem subjektiven Empfinden widerspricht, dass "die Jugend" immer
brutaler werde. Emotionale Debatten um Einzelfälle - zuletzt bei
Studentin Tugçe - erzeugen offenbar das Bild einer brutalen
Wirklichkeit, die es so nicht gibt.
Doch es bleiben Schönheitsfehler. Da ist zum einen der
Cannabis-Konsum. Zwar darf man bezweifeln, ob dieses Thema wirklich
die breite Relevanz hat, mit der die Lobby ihre "Legalize
it"-Forderungen auflädt. Doch um effektive Präventionsarbeit leisten
zu können, die Kinder von der Droge fernhält, muss erst eine klare
gesellschaftliche Haltung her. Schärferer Verfolgungsdruck, während
gleichzeitig Kiffer-Clubs gegründet werden - das verwirrt nicht nur
Jugendliche.
Kritisch auch die Zahl der 3500 Jugendlichen, die Asylverstöße
begangen haben sollen. Nicht nur, dass hier Kinder fern der Heimat
sind, oft allein. Sie werden zudem noch kriminalisiert. Das ist ein
unwürdiger Zustand - gerade mit Blick auf eine deutsche Jugend, der
es gut geht wie nie zuvor."
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011