(ots) - Also wirklich: Hat Bremen keine anderen Sorgen, als
seinen Bürgern offene WLAN-Stationen anzubieten? Doch, bestimmt, jede
Menge sogar. Allerdings kann man das eine tun, ohne das andere zu
lassen; und es ist schon ein triftiges Argument, dass man Geld
verwenden kann, das dafür und nur dafür zur Verfügung steht. Insofern
spricht nichts gegen die WLANisierung öffentlicher Einrichtungen.
Doch was spricht dafür? Es wäre übertrieben, von der kommunalen
Digitalisierungsoffensive ernsthaft zu erwarten, dass sie aus blinden
Konsumenten umsichtige Bürger macht, die sich die digitale
Kommunikation samt ihrer Risiken und Nebenwirkungen bewusst untertan
machen statt sich von ihr beherrschen zu lassen. Aber es besteht
zumindest die Chance, dass Vater Staat Einfluss gewinnt und
Verantwortung übernimmt - anders als das womöglich private Anbieter
leisten können. Und man muss realistisch sein: Das synchrone Wandern
durch Stadt und WWW setzt sich durch. Es wird Miteinander und
Manieren im öffentlichen Raum verändern - nicht nur zum Guten.
Staatlich lässt sich das weder bremsen noch befördern. Es macht wohl
mehr Sinn, mitzumischen statt nur zuzugucken.
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