(ots) - Altkanzler Helmut Schmidt hat Respekt vor seinem
einstigen Rivalen Franz Josef Strauß (CSU), der 1980 als
Kanzlerkandidat der Union gegen ihn antrat: "Er hatte das Zeug zum
Kanzler", so Schmidt über Strauß, der am 6. September 100 Jahre alt
geworden wäre. Vermutlich wäre Strauß, so Schmidt, als Kanzler
"zunächst sehr robust aufgetreten", dabei sei er womöglich "weniger
robust" gewesen, "als er schien." Dennoch: "Strauß verdient Respekt".
Und: Als Verteidigungsminister sei Franz Josef Strauß "nach dem
totalen Laien" Theodor Blank "eine Erlösung" gewesen. Als
Finanzminister habe er "seine Sache ebenfalls ordentlich gemacht", so
Schmidt, der beide Posten auch selbst innehatte, bevor er 1974
Kanzler wurde. "Ich habe seine Fähigkeiten außerordentlich
geschätzt", erklärt Schmidt. "Die Intelligenz dieses Mannes und die
Allgemeinbildung lagen weit über dem Durchschnitt." Und: "Die
Autorität flog ihm zu."
Allerdings scheine Strauß auch "ein paar Dinge verantworten zu
müssen, die ich nicht gemacht hätte" - "Da war schon ein bisschen
unklares Geld im Spiel." Als erklärter Gegner der Entspannungspolitik
hätte der CSU-Mann vielleicht auch "eine Gefahr für Deutschland"
werden können: "Es war ein Glück für Deutschland und Europa", so
Schmidt, "dass er in dieser Frage nicht das letzte Wort hatte."
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