(ots) - Ursula von der Leyen (CDU) muss sich, seitdem
sie Ministerin ist, den Vorwurf gefallen lassen, mit ihrem
Aktionismus bloß Schlagzeilen produzieren zu wollen. Im Fall des
Sturmgewehrs G36 trifft diese Kritik nicht zu. Es mag sein, dass die
Verteidigungsministerin die - für die Öffentlichkeit - wie aus dem
Nichts aufgetretenen technischen Mängel der Waffe nutzt, um resolute
Entscheidungsfreude zu zeigen. Neue Gewehre hätten ohnehin
angeschafft werden müssen. Und angesichts des Verteidigungshaushalts
in Höhe von 33 Milliarden Euro sind knapp 200 Millionen Euro
Kosten kein Argument. Aber der für die Truppe ärgerliche Vorgang
macht auch deutlich, dass es von der Leyen ernst damit meint, die
Bundeswehr in eine moderne, schlagkräftige Armee umzugestalten.
Dabei nimmt sie - anders als ihre männlichen Vorgänger - wenig
Rücksicht auf die Seilschaften zwischen Bundeswehr,
Rüstungsindustrie und Ministerium. Ihre Entscheidung ist ein Zeichen
nach innen: Eine Frau will in der militärischen Männerdomäne
aufräumen. Und es sind mittlerweile zwei Frauen. Die
Unternehmensberaterin Katrin Suder zur Staatssekretärin zu machen,
ist Ursula von der Leyens klügste Entscheidung, seit sie
Verteidigungsministerin ist.
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