(ots) - Es geht um Überlegenheit, Heimtücke hat einen
großen Stellenwert. Wie schon immer, wenn Bewaffnete ihre Kräfte
messen. So läuft das auch im Cyberkrieg. Nur dass man statt eines
Abzugsbügels am Maschinengewehr die Entertaste der PC-Tastatur
benutzt und feststellt, dass Cyber- so unendlich sauberer ist als
herkömmliches Analoggemetzel. Weder sieht man Blut, noch riecht es
nach Verwesung, wenn man in feindliche Stellungen eingebrochen ist.
Rein statistisch merkt der Gegner ohnehin erst 205 Tagen nach einem
Computerangriff, dass und wie er getroffen wurde. Angriff? Wer redet
von angreifen! Jeder nimmt doch nur das Recht auf Selbstverteidigung
wahr - gegen staatliche und nichtstaatliche Akteure. War das je
anders, als man den Abzugsbügel benutzte oder davor Speere warf? Noch
ist der Krieg im Internet zumeist ein kalter. Er richtet sich gegen
die Logistik von Terroristen, heißt es. Wer das ist? Auf jeden Fall
ein Konkurrent um die Macht. Noch tastet man andere ab, spioniert
einander aus, um Schwachstellen zu finden und herkömmliche Waffen zu
steuern. Doch schon jetzt reicht ein ultimativer Tastendruck, um
Talibangruppen oder ganze Staaten lahmzulegen. Via Börsenkrach oder
beim wortwörtlichen Ausschalten kritischer Infrastrukturen. Das ist
keine Erfindung durchgeknallter Filmautoren, das wird trainiert.
Längst hat das Wettrüsten begonnen. Wie einst bei Atom- oder
C-Waffen. Deutschland will sich wappnen, um den Anschluss nicht zu
verpassen. Wie weit wird man Völker- und Verfassungsrechte biegen?
Und wer wird das zulassen?
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