(ots) - Demokratie kostet Geld, sagt der
Bürgerschaftspräsident, und damit hat er recht. Außerdem braucht es
Kraft und Geduld, und somit lässt sich die Kritik des
Steuerzahlerbundes am teuren Bremer Experiment mit Stimmzetteln in
leichter Sprache gut ertragen. Es ging darum, mehr Menschen zur
Teilnahme an der Bürgerschaftswahl zu bewegen, sie mitzunehmen und an
Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Das hat zwar nicht geklappt,
die Wahlbeteiligung sank abermals. Aber der Versuch war gut; und beim
nächsten Mal macht man es eben wieder anders. Die Zahl der Fälle von
Verschwendung, die der Steuerzahlerbund in Bremen anmahnt, ist
überschaubar. Sogar der Finanzbehörde war der Betrag zu popelig, um
sich am Mittwoch zu einer Bewertung zu bequemen. Dabei hätte sie das
Ergebnis für sich nutzen und sagen können: Guckt mal, wir
verschwenden nichts - es läuft doch gut im Lande Bremen! Tatsächlich
läuft's nicht, und das war wohl der Grund für das Schweigen. Bei
überzogenem Haushalt und wankender Finanzarchitektur darf man sich
nicht beim Feiern erwischen lassen. Zumal der Steuerzahlerbund stets
nur die Spitze des Eisbergs findet.
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