PresseKat - neues deutschland: Neuer Vorwand für alte Agenda

neues deutschland: Neuer Vorwand für alte Agenda

ID: 1272588

(ots) - Hans-Werner Sinn versucht es mal wieder. Angesichts
der Flüchtlingskrise drängt der Chef des Instituts für
Wirtschaftsforschung (ifo) auf eine neue Agenda 2010. Sein
Forderungskatalog enthält äußerst schmerzhafte Reformen: So sollen
die Deutschen länger arbeiten und den Mindestlohn wieder abschaffen.
Das hat man so schon öfter mal gehört, allerdings in anderen
Zusammenhängen. In letzter Zeit musste der demografische Wandel stets
als Argument herhalten, um die Forderung nach Erhöhung des
Rentenalters zu unterfüttern. Nun also bildet die Flüchtlingskrise
die Projektionsfläche, auf die Sinn seine Reformagenda wirft. Dabei
ignoriert der Ökonom auch logische Widersprüche. Wie etwa sollen Jobs
für Flüchtlinge entstehen, wenn Arbeitnehmer später in Rente gehen?
Und was soll die Abschaffung des Mindestlohns bringen? Etwa bessere
Vermittlungschancen? Ein Blick auf die entsprechenden Statistiken der
vergangenen Jahre zeigt, dass es Asylbewerber auch ohne
Lohnuntergrenze auf dem Arbeitsmarkt äußerst schwer haben. So war die
Hälfte der Flüchtlinge auch fünf Jahre nach Ankunft in Deutschland
noch ohne dauerhafte Beschäftigung. Selbst nach 15 Jahren hatten 30
Prozent von ihnen keinen festen Job. Was den Geflüchteten bislang
fehlte, waren eine vernünftige Ausbildung, gute Sprachkenntnisse und
intensive Betreuung durch Jobcenter. Nicht der Mindestlohn ist das
Problem, sondern fehlende Bildung. Da hilft auch keine Agenda 2010.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  neues deutschland: KfW unterstützt Kommunen beim Bau von Flüchtlingsunterkünften WAZ: Sprache und Job schaffen Respekt
 - Kommentar von Ulf Meinke zur Flüchtlingspolitik
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 07.10.2015 - 18:03 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1272588
Anzahl Zeichen: 1707

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Neuer Vorwand für alte Agenda"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

neues deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von neues deutschland