(ots) - So, so, Pegida-Chef Lutz Bachmann tun die
unsäglichen Äußerungen seines Einpeitschers Akif Pirinçci auf einmal
leid. Hat er denn vorher nicht gelesen, was der Moslem- und
Schwulenhasser so von sich gibt? Stets bejubelt von seinen Fans, die
sich an seinem Hass und seiner Vulgärsprache berauschen. Nein,
Bachmann wusste ganz genau, wen er da zum Pegida-Jahrestag eingeladen
hatte. Und er weiß auch genau, dass die von der Bewegung immer wieder
versicherte Abgrenzung zum rechtsradikalen Rand der Gesellschaft
spätestens seit Montag für jeden offensichtlich Makulatur ist.
Deshalb versucht er nun zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
Diese Eskalation war seit Langem abzusehen. Der Tonfall war in den
vergangenen Wochen immer aggressiver geworden. Auf einschlägigen
Internetseiten feuern sich die Islamhasser gegenseitig an; mehrere
Online-Medien mussten wegen der Beleidigungen ihre Kommentarforen
schließen. Pegida hat sich damit vollends selbst ins politische
Abseits manövriert. Das geschieht der Bewegung zu Recht - der offene
Diskurs jedoch leidet. Denn jenseits des Ausländerhasses gibt es
viele Menschen, die mit Merkels Kurs in der Flüchtlingspolitik nicht
einverstanden sind. Die notwendige Debatte allerdings ist in der
aufgeheizten Atmosphäre kaum möglich. Das sollten all jene bedenken,
die sich am nächsten Montag auf den Weg nach Dresden machen wollen.
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