(ots) - Die Christliche Initiative Romero e.V.
(CIR) ruft zum internationalen Buy Nothing Day am 27. November 2015
dazu auf, ein Zeichen gegen den Ausverkauf im Supermarkt zu setzen.
In allen europäischen Mitgliedsstaaten wird mit
öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf Menschenrechtsverletzungen und
Umweltzerstörung in den Lieferketten von Supermärkten aufmerksam
gemacht. In Deutschland finden Straßenaktionen unter anderem in
Berlin, Freiburg und Münster statt. Die europaweiten Aktionen werden
unter dem Hashtag #makeachange auf Twitter begleitet.
Das Hin und Her um die Ãœbernahme von Kaiser's Tengelmann durch die
Edeka macht deutlich: Eine weitere Marktkonzentration im
Lebensmittelhandel schadet dem Wettbewerb und hat verheerende
Auswirkungen für LebensmittelproduzentInnen. Immer weniger
europäische Unternehmen vereinen immer größere Marktanteile auf sich,
während für die Menschen, die unsere Lebensmittel in den Ländern des
Globalen Südens produzieren, Hungerlöhne und Ausbeutung auf der
Tagesordnung stehen.
"Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel muss dem Bestreben deutscher
Lebensmittelhändler nach dem Ausbau ihrer Monopolstellung eine klare
Absage erteilen. Anstatt mit ihrer Verhandlungsmacht die Preise zu
drücken, müssen Supermärkte die Verantwortung für die
Arbeitsbedingungen und die Umweltauswirkungen ihrer Produkte
übernehmen.", so Sandra Dusch Silva, Referentin der CIR.
HINTERGRUND
Schon heute beherrschen wenige Großunternehmen die europäischen
Lebensmittelmärkte: In Deutschland sind es Aldi, Edeka, Rewe und
Lidl, die 85% Prozent des Marktes unter sich aufteilen. Edeka allein
kontrolliert schon vor der geplanten Fusion mit Kaiser's Tengelmann
rund ein Viertel des deutschen Marktes. Für den überwiegenden
Großteil der europäischen Märkte ist eine ähnlich hohe Konzentration
im Lebensmittelsektor festzustellen.
Beispiel Orangensaft:
Der enorme Konkurrenzkampf zwischen wenigen Akteuren auf den
europäischen Märkten führt zu Ausbeutung und Umweltzerstörung entlang
der globalen Lieferketten. Dies zeigte die CIR beispielsweise bei der
Herstellung von Orangensaft für die Eigenmarken von Supermärkten auf.
"Sowohl in den Fabriken als auch auf den Plantagen schuften die
ArbeiterInnen unter extremem Druck und ohne angemessene
Schutzvorkehrungen. Ausbeutung zu Hungerlöhnen ist auf den Plantagen
und in den Saftfabriken Alltag", bringt Dusch Silva die aktuellen
Rechercheergebnisse aus Brasilien auf den Punkt.
Die Konzern-Konzentration ist nicht nur in Deutschland und Europa
alarmierend: Obwohl die Hälfte des weltweit konsumierten
Orangensaftes aus Brasilien stammt, betreiben aufgrund von
Wettbewerbsverdrängung lediglich drei Großkonzerne Orangenanbau und
Konzentratgewinnung.
Darüber hinaus ist die brasilianische Landwirtschaft Weltmeisterin
im Pestizideinsatz: Im Jahr 2013 kamen 20 Prozent aller Pestizide
weltweit in Brasilien zum Einsatz. Einige von diesen Chemikalien sind
in Deutschland und Europa bereits verboten. Um die Zustände in der
Orangenanbau und in der Verarbeitung zu verbessern, lanciert die
Kampagne am heutigen Tag auch eine europaweite Petition: "Macht
Orangensaft fair!" fordert die beteiligte Zivilbevölkerung von Aldi,
Lidl, Edeka und Rewe.
Die Aktion in Berlin findet am 27.11.15 um 15 Uhr, vor der
Kottbusser Straße 16 statt. Die Aktion in Münster findet am 27.11.15
um 17 Uhr am York Center, Grevener Straße 69 statt.
DIE CHRISTLICHE INITIATIVE ROMERO e.V.
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für
Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein.
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen
und Organisationen in Nicaragua, El Salvador, Guatemala und Honduras
sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Ziel ist,
eine Brücke zwischen Ländern des Südens und Deutschland zu schlagen.
Im Sinne ihres Namensgebers, des 1980 ermordeten salvadorianischen
Erzbischofs Oscar Romero, setzt sich die Christliche Initiative
Romero gegen Ungerechtigkeitsverhältnisse ein und ergreift Partei für
die Armen.
PRESSE-MATERIAL Informationen zu allen europaweiten Aktionen,
sowie Fotos: www.ci-romero.de/presse_makeachange
Weitere Informationen unter www.supplychainge.org
Pressekontakt:
Sandra Dusch Silva
Tel: 0176 -64190709, Mail: dusch(at)ci-romero.de
Andreas Lipowsky
Tel: 030 - 41723800, Mail: lipowsky(at)ci-romero.de
Christliche Initiative Romero e.V. / Büro Berlin / Eldenaer Straße 60
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