(ots) - Die COP21 hat den Stresstest bestanden. Nach harten
letzten Verhandlungstagen und -nächten steht das erste für alle
Staaten verbindliche Weltklimaabkommen, das auf das 1997
verabschiedete Kyoto-Protokoll folgen soll. Den Verhandlern gelang
damit ein Meisterstück der Klimadiplomatie.
"Der COP-Präsident Laurent Fabius hat den Vertrag über die
Ziellinie gebracht. Paris hat geliefert. Es wird erstmals eine
Architektur aufgesetzt bei der sich alle Staaten gemeinsamen,
transparenten Zielen und Regeln unterwerfen, um den Klimawandel zu
bekämpfen. Der internationale Klimaschutz hat einen großen Sprung
nach vorn gemacht", kommentiert Regine Günther, Generaldirektorin
Politik und Klimaschutz beim WWF Deutschland.
"Auf der Basis dieses Abkommens soll die globale Erwärmung auf
weit unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten begrenzt werden,
mit dem Anspruch 1,5 Grad in Sichtweite zu bringen. Der Text folgt
damit den Vorgaben der Wissenschaft. Dies ist ein wirklich
bedeutender Schritt, gerade für die verletzlichsten Staaten und
kleinen Inseln", sagt Günther. Mit den Emissionsminderungen, die von
185 Staaten zur Pariser Klimakonferenz eingereicht wurden, würde die
globale Erwärmung um rund 3 Grad steigen. "Die Minderungslücke zum
1,5 Grad Limit ist enorm. Das Signal aus Paris heißt deshalb: Die
Welt wird sich von Kohle, Öl und Gas beschleunigt verabschieden.
Jetzt kommt es darauf an, dass auf nationaler Ebene die
Geschwindigkeit bei der Umsetzung erhöht wird. Der Kohleausstieg in
Deutschland steht wie auch in anderen Staaten mehr denn je auf der
Tagesordnung", so Günther weiter.
Das Abkommen sende auch ein klares Zeichen, dass Waldschutz
unerlässlich sei, um die globale Temperaturerwärmung unter der
kritischen 1,5 Grad-Schwelle zu halten. Alle Länder sind
aufgefordert, sofortige Maßnahmen zum Waldschutz und zum nachhaltigen
Landmanagement einzuleiten. Der Landsektor ist die zweitgrößte
Emissionsquelle nach dem Energiesektor. "Bitter ist," so Günther,
"dass die Emissionen des internationalen Luft- und Schiffsverkehrs im
Abkommen nicht einbezogen sind. Die Lobby hat wieder einmal ganze
Arbeit geleistet."
Entwicklungsländer sollen in ihrem Bemühen um Klimaschutz,
Anpassung und bei der Bewältigung der Klimaschäden verpflichtend von
Industrieländern unterstützt werden. Weniger positiv sei dabei, dass
die Höhe der Zusagen bisher aber bei weitem nicht ausreichend
scheinen, um diese Mammutaufgabe zu bewältigen. Dies müsse nach Paris
dringend nachgebessert werden.
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