PresseKat - neues deutschland: Forscher bewertet Umgang des Berliner Zoos mit jüdischen Nachfahren als »reinen

neues deutschland: Forscher bewertet Umgang des Berliner Zoos mit jüdischen Nachfahren als »reinen Hohn«

ID: 1301361

(ots) - Der Zooforscher und Psychologe Colin Goldner hat
die angekündigte Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit des Berliner
Zoos als unzureichend kritisiert. »Angesichts des Umstandes, dass die
Zoo AG eben vom Berliner Senat 18 Millionen Euro an Steuergeldern
bewilligt bekommen hat, ist solcher Umgang mit den jüdischen
Nachfahren als reiner Hohn zu werten«, sagte Goldner gegenüber der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«
(Freitagsausgabe). Auf Kritik stieß bei Goldner vor allem, dass der
Zoo Entschädigungszahlungen an die Nachkommen der von den Nazis
enteigneten Aktionäre ausgeschlossen hat.

Zuvor hatte der Berliner Zoo mitgeteilt, sich seiner Geschichte im
Nationalsozialismus stellen zu wollen. Unter der Leitung des von 1932
bis 1945 amtierenden Direktors Lutz Heck wurden unter anderem
jüdische Aktionäre und Aufsichtsratsmitglieder verdrängt und durch
NSDAP-Funktionäre ersetzt. Jahrzehnte lang hatte sich der Zoo einer
Aufarbeitung seiner braunen Vergangenheit widersetzt.

Anfang Dezember kündigte der aktuelle Zoodirektor Andreas Knieriem
als Reaktion auf öffentlichen Druck erstmals konkrete Maßnahmen an:
Eine Hinweistafel vor der sich im Zoo befindenden Ehrenbüste von Lutz
Heck soll auf dessen Rolle im Nationalsozialismus hinweisen. Zudem
ist eine Ausstellung zur Zoogeschichte sowie ein Stipendienprogramm
für israelische Forscher geplant. Eine »Geste der Wiedergutmachung«
wolle man leisten, sagte Knieriem. Entschädigungszahlungen an die
Nachkommen der enteigneten Aktionäre lehnte er jedoch ab. Angeboten
wurde lediglich kostenloser Eintritt für die Nachfahren.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Schön: Höhere Geburtenziffer ist auch der Lohn für unsere Familienpolitik neues deutschland: Czaja will LAGeSo-Bericht geheim halten / Landesrechnungshof: Davor ist uns nichts bekannt / Linksfraktion spricht von Skandal
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 17.12.2015 - 13:11 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1301361
Anzahl Zeichen: 1908

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Forscher bewertet Umgang des Berliner Zoos mit jüdischen Nachfahren als »reinen Hohn«"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

neues deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von neues deutschland