(ots) - Es läuft derzeit gut für die rechtspopulistische
AfD. Aktuelle Umfragen sehen die völkische Partei auch bundesweit bei
fast zehn Prozent. Sie hat beste Aussichten, bei den anstehenden
Landtagswahlen im März in alle drei Parlamente einzuziehen. Doch
woher kommt der Erfolg? An der guten Öffentlichkeitsarbeit liegt es
sicher nicht. Stellen sich AfD-Politiker den Medien, wird es oft
peinlich. Die AfD profitiert davon, dass sie als »asylkritisch«
wahrgenommen wird, als Fundamentalopposition zum vermeintlichen
Flüchtlingskonsens der etablierten Parteien. Petry und Gauland müssen
nicht viel tun, außer parteiinterne Konflikte unter Kontrolle zu
halten. Wenn ihnen das gelingt, werden sie im März den Lohn der Angst
einfahren. Denn das Geheimnis ihres Erfolgs ist die diffuse Angst
eines Teils der Bevölkerung, der den Zuzug von Flüchtlingen und
Migranten als Gefahr sieht. Es ist die Angst einer alternden
Gesellschaft vor zu vielen jungen Muslimen. Es ist die Angst von
Menschen, die den sozialen Abstieg fürchten, neue Konkurrenz um
Arbeitsplätze und Wohnraum. Es ist eine Angst, der die Politik die
Grundlage entziehen sollte. Stattdessen bedient man zumindest bei der
Union diese Ängste mit populistischen Vorstößen.
Wer den Bürgern die Angst nehmen will, der muss möglichen
Verteilungskonflikten die Grundlage nehmen, den sozialen Wohnungsbau
vorantreiben, Bildungsprogramme auflegen und vor allem den
Mindestlohn nicht zur Diskussion stellen. Wer das nicht oder nur
halbherzig tut, der heizt die Verunsicherung weiter an. Die AfD wird
es danken.
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