(ots) - Wegen des andauernden Streits zwischen den
"Schwesterparteien" CDU und CSU um die Flüchtlingspolitik sackt die
Union im stern-RTL-Wahltrend nochmals um einen Prozentpunkt ab und
kommt nur noch auf 36 Prozent. Die SPD legt dagegen im Vergleich zur
Vorwoche um einen Punkt zu auf 24 Prozent. Die Grünen liegen nach wie
vor bei 10 Prozent, während die Linke auf jetzt ebenfalls 10 Prozent
kommt - ein Punkt mehr als in der Woche zuvor. Die AfD kann sich
nicht weiter verbessern und bleibt bei 10 Prozent. Auf die sonstigen
kleinen Parteien entfallen zusammen 5 Prozent. Der Anteil der
Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt weiterhin 36 Prozent. Damit
liegt das Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei mit zusammen 44
Prozent vor dem Lager aus CDU/CSU und FDP mit zusammen 41 Prozent.
Für eine regierungsfähige Mehrheit wären allerdings 47,5 Prozent der
abgegebenen gültigen Stimmen erforderlich.
Bei der Kanzlerpräferenz - wenn also die Spitze des Kanzleramts
direkt gewählt werden könnte - verliert Angela Merkel nochmals einen
Prozentpunkt. Mit 43 Prozent liegt sie aktuell aber immer noch klar
mit 27 Prozentpunkten vor Sigmar Gabriel, für den sich unverändert
nur 16 Prozent aller Befragten - und auch weniger als die Hälfte der
SPD-Anhänger - entscheiden würden. Merkels Rückhalt bei den Anhängern
der CSU ist mit 53 Prozent inzwischen fast so schwach wie der von
Gabriel bei den SPD-Anhängern. Bei 86 Prozent der Anhänger der CDU
genießt sie jedoch nach wie vor Vertrauen.
23 Prozent trauen wie in der Vorwoche der Union zu, mit den
Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden, die SPD kommt
hier nur auf 7 Prozent. 8 Prozent trauen diese politische Kompetenz
anderen Parteien zu, alarmierende 62 Prozent keiner Partei mehr.
"Die aktuellen Sympathiewerte der einzelnen Parteien werden - wie
bei einer echten Wahl - auf der Basis derjenigen berechnet, die auch
wählen gehen wollen", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. Das sind
zurzeit nur noch 64 Prozent aller Wahlberechtigten. "Doch die
tatsächliche Vertrauensbasis der Parteien bei allen, die wählen
dürften, ist viel geringer." So würden derzeit von 100
Wahlberechtigten nur 23 die CDU oder CSU, 16 die SPD, jeweils 6 die
Linke, die Grünen oder die AfD, 3 die FDP, insgesamt 4 eine der
sonstigen Splitterparteien und 36 gar nicht wählen.
Nach einer weiteren Forsa-Umfrage für den stern glauben 36 Prozent
aller Bundesbürger, dass Deutschland mit der anhaltenden Zuwanderung
von Flüchtlingen fertig werden kann. 62 Prozent sind dagegen der
Ansicht, dass Deutschland das nicht schaffen wird und Angela Merkel
das falsch eingeschätzt hat - darunter 72 Prozent der CSU-Anhänger
und 96 Prozent der AfD-Anhänger. Eine Mehrheit von 54 Prozent der
Deutschen hält die Attacken von Horst Seehofer und der CSU gegen
Angela Merkel und ihre Flüchtlingspolitik für unangemessen und
falsch. 43 Prozent sind dagegen der Meinung, dass diese Angriffe
angemessen und richtig sind - befürwortet werden sie von 81 Prozent
der CSU-Anhänger (CDU-Anhänger: 28 Prozent) und 82 Prozent der
AfD-Anhänger. "Weite Teile der Anhänger der CSU vertreten derzeit
Positionen der rechten AfD", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "sie
haben sich damit von den Anhängern der CDU im Rest der Republik
außerhalb Bayerns extrem entfremdet."
Dass es für Deutschland besser wäre, wenn jetzt Wolfgang Schäuble
Kanzler wäre, glaubt nur eine Minderheit von 15 Prozent der Befragten
- darunter 33 Prozent der CSU-Anhänger und 31 Prozent der
AfD-Anhänger. Die große Mehrheit von 78 Prozent aller Bundesbürger
glaubt das jedoch nicht.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe
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Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 18. bis 22.
Januar 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2505 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis Flüchtlingspolitik: Das Forsa-Institut befragte am 21.
Und 22. Januar 2016 im Auftrag des Magazins stern 1006 repräsentativ
ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte
Zufallsstichprobe ermittelt wurden. An 100 Prozent fehlende Angaben:
weiß nicht. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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