(ots) - Jetzt also doch. Einige Jahre schon hatten die
Mitarbeiter befürchtet, dass der Douglas-Konzern in eine Metropole
abwandert. Obwohl 400 Arbeitsplätze in Hagen verbleiben, spielt die
Musik künftig in Düsseldorf. Damit wird deutlich, dass die
Gründer-Familie Kreke zunehmend an Einfluss verliert in diesem auf
Wachstum ausgerichteten Groß-Konzern. Wenn wir uns fragen, ob diese
Entwicklung zu verhindern war, müssen wir vermutlich mit Nein
antworten. Der Stadt Hagen kann man keinen Vorwurf machen. Sie wäre
vermutlich zu manchem bereit gewesen, um dieses prominente
Beauty-Label zu halten. Aber sie wurde nicht gefragt. Der Familie
Kreke wird man diese Entscheidung auch nicht ankreiden können. Immer
wieder hatte Henning Kreke betont, wie wichtig ihm und seinem Vater
die eigenen Wurzeln sind. Denn an der Volme weiß man nur zu gut, dass
der kometenhafte Aufstieg von einem Bonbon-Hersteller hin zu einem
internationalen Unternehmen auch der Kreativität und der
Einsatzbereitschaft der hiesigen Mitarbeiter zu verdanken ist.
Insofern stehen wir vor einem Phänomen, das schon andere regionale
Größen (zum Beispiel Grohe) getroffen hat: Wenn
Kapital-Gesellschaften einsteigen, bestimmen sie die Firmenstrategie.
Für regionale Befindlichkeiten bleibt wenig Raum. Was die
Douglas-Entscheidung aber auch zeigt, ist der unbedingte Wettbewerb
um die besten Köpfe. Heute geht es um die Experten für den
Online-Handel, morgen um Ingenieure, übermorgen um Facharbeiter. Um
qualifizierte Mitarbeiter nicht zu verlieren - oder sogar von außen
zu gewinnen - muss die Region alle Register ziehen. Die Zukunft hängt
davon ab, wie attraktiv sie als Arbeits- und als Lebensraum ist.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160