(ots) - Scharf widersprochen hat der Schriftsteller
Wolfgang Schorlau den Darstellungen der Münchner Klageschrift und des
Bundesamtes für Verfassungsschutz, es habe sich beim NSU um eine
isolierte Gruppe ohne wesentliche Vernetzung in der rechten Szene
gehandelt. Dies sei "erkennbar falsch", erklärte der Autor, der sich
in seinem neuesten Kriminalroman "Die schützende Hand" mit der
NSU-Mordserie beschäftigt, in einem Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).
Ohne logistische Unterstützung aus der Szene, so Schorlau, hätte der
NSU die Ziele nicht identifizieren können. "Mundlos und Böhnhardt
konnten ohne Unterstützung von außen nicht wissen, was die kleine
Keupstraße im weit entfernten Köln ist und welche Bedeutung sie für
die Stadt und die dort lebenden Türken hat. Das wussten vor dem
Anschlag die wenigsten Kölner. Der Ort war strategisch gut gewählt
von Personen, die einen Überblick über die Situation in ganz
Deutschland hatten", ist sich der Schriftsteller sicher. Darüber
hinaus bestehe der begründete Verdacht, "dass da auch die
Geheimdienste mitgewirkt haben". Das beginne beim Untertauchen von
Uwe Böhnhardt nach der Durchsuchung der Garage und ginge damit
weiter, "wie Hinweise auf die Existenz des NSU und seines
Aufenthaltsortes unterschlagen wurden".
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