(ots) - Nachdem Sigmar Gabriel nun aus allen Richtungen
Ärger für seinen Vorschlag bekommen hat, ein Solidaritätspaket für
Inländer aufzulegen, bleibt nur noch eine Frage zu klären: War es
das? Soll der SPD-Vorsitzende gleich wieder in den Sessel
zurückfallen, aus dem er sich soeben ein kleines Stück zu erheben
schien, aus Wahlkampfgründen oder warum auch immer? Die Kanzlerin
lullte ihn sogar mit Lob ein. Er solle sein Licht und das der
Koalition nicht unter den Scheffel stellen. Dass von ihr kein
Sozialpaket zu erwarten ist, das Geld kostet, hat sie erneut bekannt.
Reicht es schon aus, wenn sich Linke und Konservative einig darin
sind, dass Gabriel die Klappe halten solle, auch wenn sie dafür
unterschiedliche Gründe angeben? Was ist schlecht an dem Plan, mehr
Geld für Arme und Unterprivilegierte in Deutschland locker zu machen?
Geld, das womöglich die Schwarze Schäuble-Null gefährden, aber mehr
Gerechtigkeit schaffen könnte. Interessanter als das Motiv des
SPD-Chefs, über dessen mangelnde Lauterkeit sich nur aufregen kann,
wer immer noch Illusionen über ihn spazieren trägt, ist doch, ob er
wieder einmal nur eine Lippe riskiert oder auch einen ordentlichen
Krach mit dem Koalitionspartner. Gerade erst nahm er die Beerdigung
eines Gesetzentwurfs zur Leiharbeit in Kauf. Der Mann braucht
Beifall, so laut, dass er sich nicht traut zurückzuschauen.
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