(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert den Schweinefleisch-Vorstoß der Schleswig-holsteinischen
CDU:
"Die rechtspopulistische dänische Volkspartei hat es vorgemacht,
jetzt legt die schleswig-holsteinische CDU nach: Unser
Schweinefleisch bleibt in den Kantinen, poltern ausgerechnet die
"Fischköppe" im hohen Norden. Vollkommen zurecht werden die
Konservativen dafür durch den kommentatorischen Fleischwolf gedreht.
Schon die Grünen erlebten mit ihren Gemüse-Phantasien im
Bundestagswahlkampf 2013 ("Veggie-Day"), wie ungern sich der Bürger
seinen Mittagstisch politisch vorschreiben lässt. Ist ja auch
Privatsache.
Und doch muss man den CDU-Vorstoß noch ein bisschen kritischer
beurteilen. Anders als bei den Ökos - die gleichermaßen Döner, Köfte,
Eisbein und Schnitzel verbannen wollten -, wendet sich der Vorstoß
der Schwarten-Freunde gezielt gegen eine religiöse Minderheit.
Muslime wollen uns unser Essen verbieten - das ist die Botschaft, die
hier unterschwellig transportiert wird. Doch diese Entwicklung gibt
es nicht. Es gibt keine relevante Stimme aus der muslimischen (oder
jüdischen) Gemeinde, die derart in die deutschen Küchen
hineinregieren möchte.
Wer das dennoch suggeriert, der zündelt mit der
Fremdenfeindlichkeit. Dass eine demokratische Volkspartei sich dazu
herablässt: eine Sauerei."
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Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
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