(ots) - Sie sind rollende Technikdenkmale, die täglich auf
den U-Bahnlinien U1 bis U4 in Berlin verkehrenden Züge der Baureihe
A3E. Nun haben nach Informationen der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochausgabe) die Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG) die Sanierung von U-Bahnzügen der Baujahre
1964 bis 1966 ausgeschrieben. Bei bis zu 20 Doppeltriebwagen sollen
ab Juni die Wagenkästen instand gesetzt werden. Normalerweise ergibt
das eine Verlängerung der Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren. Ohne
diesen Schritt reichte der jetzt schon sehr knappe Fahrzeugbestand
vorne und hinten nicht. »Wir brauchen Reserven für den Betrieb«,
sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz dem »nd«. Zwar fährt gerade ein
Prototyp der neuen Baureihe Ik, deren Bestellung dient aber nur dem
Ersatz von kaum zu sanierenden Zügen aus den 1970er und 1980er
Jahren.
Noch stärker ist der Wagenmangel auf den Großprofillinien U5 bis
U9. »Die Ausschreibung für neue Züge wird sehr bald veröffentlicht«,
kündigt Reetz an. Durchgängige Vier- und Sechswagenzüge sind
vorgesehen. Bis allein die Prototypen da sind, dauert es drei bis
vier Jahre. Bereits Ende des Jahres sollen auf die U5 als Notlösung
angepasste Züge der neuen Kleinprofilbaureihe Ik kommen. Da sie
schmaler sind, erhalten sie Profile, um den Spalt zwischen Zug und
Bahnsteig zu verkleinern.
Nostalgisch wird es ab Oktober auf der U55, dem Stummel zwischen
Brandenburger Tor und Hauptbahnhof. Dort soll ein Zug von 1956 zum
Einsatz kommen, der momentan ertüchtigt wird. Die noch dort fahrenden
moderneren Wagen sollen die Knappheit auf anderen Linien lindern.
Künftig soll die frisch gegründete Finanzierungsgesellschaft der BVG
ermöglichen, Züge dann zu kaufen, wenn sie benötigt werden.
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