(ots) - Viele Hürden verhindern, dass Berliner
Wohnungsbaugenossenschaften schnell preisgünstigen neuer Wohnraum
errichten. Das erklärte Ulf Heitmann, Vorstand der
Wohnungsbaugenossenschaft »Bremer Höhe« eG, im Gespräch mit der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«
(Dienstagausgabe). Der Ankauf von Bauland käme in Berlin angesichts
der aktuellen Preise - rund 1000 Euro pro Quadratmeter potienzieller
Gebäudenutzfläche - nicht in Frage. »Das allein würde sich schon in
monatlich 3 bis 3,50 Euro Quadratmetermiete niederschlagen. So können
wir keinen preiswerten Wohnraum anbieten«, sagte Heitmann.
Genossenschaften, die bereits über Land verfügen, bauen durchaus,
allerdings mit begrenzten Mitteln. Neue Mitglieder müssen nämlich
viel Eigenkapital aufbringen. Pro Quadratmeter Mietfläche rechneten
kleinere Genossenschaften mit 300 bis 500 Euro. »Das sind dann für
eine Familie mit zwei Kindern mindestens 30 000 bis 50 000 Euro«, so
Heitmann. Zur Gründung der Genossenschaft »Bremer Höhe« eG im Jahr
2000 konnten einkommensschwache Mitglieder noch die 2005 abgeschaffte
Eigenheimzulage nutzen.
Auch das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung mit
festen Quoten an Sozialwohnungen und der Umlage von Kosten für die
soziale Infrastruktur lehnt Heitmann ab. »Es würde zu einer
Zweiklassengesellschaft im Haus führen. Die einen zahlen 6,50 Euro
pro Quadratmeter, und andere, die vielleicht nur ein bisschen mehr
verdienen, müssen mindestens elf Euro hinlegen«, sagte er. Die
städtischen Wohnungsbaugesellschaften würden nach Heitmanns Worten
"mehr oder minder gezwungen", die politischen Vorgaben zu erfüllen.
»Ich wette, dass das nicht lange gut gehen wird.«
Als mögliche Lösung für das Problem fehlender preiswerter
Wohnungen sieht Heitmann die Wiedereinführung der Hauszinssteuer auf
Gewinne privater Immobilienbesitzer. »So entstanden mehr als 200 000
Wohnungen in zwölf Jahren«, sagte Heitmann. Leider sehe es momentan
nicht danach aus, dass der Bund bei solchen Lösungen mitmache.
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