(ots) - Unter welchem Druck steht eigentlich Nordrhein
Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD)? Er lobte gestern die
Essener Polizei für ihr »entschlossenes Handeln gegen salafistische
Extremisten«. Was hatte die Polizei getan, um von ihrem höchsten
Dienstherren öffentlich derart belobigt zu werden? Sie hatte nach
dem Bombenanschlag auf ein Gebetshaus der Sikh in Essen ein Foto
zweier Jugendlicher veröffentlicht. Auf dem Bild, das vor der Tat von
einer Videokamera aufgezeichnet wurde, trägt einer der Jugendlichen
einen Rucksack, wie er in Fetzen am Tatort gefunden wurde. Nach
Veröffentlichung des Fotos stellte sich einer der 16-Jährigen der
Polizei, den anderen konnten Polizisten nach einem Hinweis aus der
Bevölkerung zu Hause festnehmen. Ein prima Erfolg, aber letztlich
ganz gewöhnliche Ermittlungsarbeit, wie sie in den 47 Polizeibehörden
des Landes jeden Tag geleistet wird. War das etwa schon
»entschlossenes Handeln«? Alles andere wäre ja wohl Strafvereitelung
im Amt gewesen! Dem Minister scheint es egal zu sein, wie
inhaltsleer seine Botschaften sind. Hauptsache, er taucht in den
Medien auf. Das gelingt ihm allerdings wie keinem zweiten. Oder
wissen Sie, wie der NRW-Europaminister heißt?
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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