(ots) - Es ist unbekannt, welche fünf »Kenianer« dem
Magdeburger Ministerpräsidenten im ersten Anlauf das Gefolge
verweigerten. Es scheint jedoch, als kämen sie aus Reiner Haseloffs
eigenem Stall. Auch dass er im zweiten Versuch eine Stimme mehr
bekam, als die Dreierkoalition Sitze hat, sollte zu denken geben.
Womöglich kam diese von links und sollte jene unweigerlich
AfD-beeinflusste Minderheitsregierung verhindern, mit der CDUler
zuletzt kokettierten. Das Szenario um jenen sprichwörtlichen
»Heidemörder«, der einst in Kiel die Wiederwahl der Regierungschefin
Heide Simonis torpedierte, hat sich nicht wiederholt. Doch gab gleich
eine ganze Gruppe potenzieller Bördemörder einen orchestrierten
Warnschuss ab. Haseloff ahnt wohl, mit wem er es zu tun hat; wissen
kann er es nicht. Insofern geht er geschwächt in sein unerprobtes
Bündnis mit ohnehin knapper Mehrheit. Dass das nichts heißen muss,
zeigt Thüringen, wo Bodo Ramelow auch erst im zweiten Anlauf durchkam
und trotzdem fest im Sattel sitzt. Doch lag in Thüringen mit der
DDR-Thematik das Problem auf der Hand - und gab es weniger
Abweichler. Der Magdeburger Dreier ist prekärer als der Erfurter. Es
war dort viel von »Vernunftehe« die Rede. Nun zeigt sich schon bei
der Trauung, wie sehr dieselbe gegen die Gefühle geschlossen wurde:
Denn gerade CDU und Grüne liegen in Sachsen-Anhalt nicht nur
politisch, sondern auch kulturell quer zueinander.
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