(ots) - Verdi und viele Beschäftigte im öffentlichen
Dienst machen ernst: Für die forsche Forderung nach sechs Prozent
mehr Lohn holt die Gewerkschaft die Angestellten von Städten und
Gemeinden noch vor der dritten Verhandlungsrunde zum Protest auf die
Straße. Verdi weiß, dass der Druck auf die Gegenseite schnell stark
steigt, wenn Busse und Bahnen nicht fahren, die Müllabfuhr nicht
kommt oder Kindergärten geschlossen bleiben. Wenn die Arbeitgeber
nicht bereit seien, ein akzeptables Angebot vorzulegen, werde man
dieses halt »erzwingen«, heißt es von Gewerkschaftsseite klipp und
klar. Keine Frage, die Streikneigung hat deutlich zugenommen.
Tarifrunden im öffentlichen Dienst sind immer eine heikle
Angelegenheit: Jeder Cent, der in die Taschen der Bediensteten
fließt, kann im Umkehrschluss Steuer- und Abgabenerhöhungen für
jeden Bürger bedeuten. Auf der anderen Seite soll gute Arbeit auch
gut bezahlt werden. In diesem Punkt sind in den vergangenen Jahren
definitiv Fortschritte gemacht worden. Mit 3,0 und 2,4 Prozent in
den jüngsten zwei Runden waren die Beschäftigten gut bedient. Für
Erzieherinnen wurden die Gehälter überproportional angehoben - ein
wichtiges Signal. Augenmaß statt Daumenschrauben sollte auch jetzt
die Maxime lauten.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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