(ots) - Nach Rheinland-Pfalz nun auch Baden-Württemberg: Die
Grünen sind in der Gestaltung der Agrarpolitik und der ländlichen
Räume im Südwesten auf dem Rückzug und das nach einem grandiosen
Wahlerfolg in Baden-Württemberg. "Mitten in der dramatischen
Preiskrise in der Landwirtschaft und der Endphase der gefährlichen
TTIP-Verhandlungen ziehen sich die Grünen aus der Verantwortung für
eine bäuerlich geprägte Landwirtschaft im Südwesten. Anstatt die
Agrarwende fortzusetzen, geben sie ihre Gestaltungsmacht auf",
kritisiert Jan Plagge, Präsident von Bioland.
Künftig werden die FDP in Rheinland-Pfalz und die CDU in
Baden-Württemberg die Verantwortung über die ehemals grünen
Agrarressorts übernehmen. Das Pikante dabei: In beiden
Koalitionsverhandlungen brachten sowohl die FDP wie auch die CDU zum
Ausdruck, zur Agrarpolitik aus alter Zeit zurückkehren zu wollen.
"Wachstumsideologie und Weltmarktorientierung haben die Krise für
bäuerliche Betriebe erst richtig verschärft", so Plagge. Eine
zukunftsfähige Landwirtschaft berücksichtigt die gesellschaftlichen
Interessen und vereint Umweltschutz mit der Landwirtschaft.
Deshalb ist es ein Riesenfehler, die Ressorts Umwelt und
Naturschutz von der Landwirtschaft zu trennen. "Das ist das Gegenteil
von moderner Politikgestaltung. Landwirtschaft und Umwelt gehören in
ein Ministerium, nur so können sachgerechte Problemlösungen gemeinsam
erarbeitet werden, die die erheblichen Umweltbelastungen durch
industrielle Intensivlandwirtschaft deutlich reduzieren", so Plagge.
Die Aufteilung der EU-Fördermittel für den Ökologischen Landbau,
Agrarumweltmaßnahmen und den Vertragsnaturschutz in unterschiedlichen
Ministerien verhindert eine gestaltende Umweltpolitik für mehr
Wasser, Klima und Naturschutz.
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