(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert das grün-schwarze Kabinett in Baden-Württemberg:
"Die Spekulationen haben ein Ende. Das designierte grün-schwarze
Kabinett steht - und nicht allein CDU-Chef Thomas Strobl ist es zu
verdanken, dass die kommende Legislaturperiode personell einige
Reibung verspricht.
Doch zunächst zu den Grünen: Kretschmann setzt auf Sicherheit, auf
Bewährtes. Die Heidelbergerin Bauer im Wissenschaftsressort, auch
Umweltminister Untersteller und Verkehrsminister Hermann haben
bewiesen, was sie leisten. Alexander Bondes affärenbedingter Rückzug
hat zudem den Sessel für Edith Sitzmann freigemacht. Eine Herrin der
Finanzen: Das gefällt der quotenfixierten Partei. Allerdings eröffnet
der Ministerpräsident die eigene Nachfolgedebatte, indem er seine
nicht gar so heimliche Favoritin ins zentrale Amt hebt.
Bei der CDU hingegen heißt es Neuanfang. Sowohl Kultusministerin
Eisenmann als auch Landtagsnovizin und Wirtschaftsministerin in spe
Hoffmeister-Kraut sind eine Chance, die Partei als weiblicher,
jünger, moderner zu profilieren - wenn ihre Unerfahrenheit ihnen
nicht das Genick bricht. Verlässlich berechenbar ist nur
Amts-Rückkehrer Hauk. Wolf wird noch lange der Makel des
Justizministers wider Willen anhaften. Und ob der konservative Flügel
der Fraktion stillhält, dessen Einfluss Strobl kleinhielt? Die erste
Meuterei folgte stante pede."
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