(ots) - Welcher Saft könnte es denn sein, der der LINKEN
wieder Kraft verschafft? Sicher ist, ein Elixier der politischen
Selbsterneuerung wird am Tresen des medialen Schlagabtausches nicht
gereicht. Was dort eingeschenkt wird, bereitet eher einem Publikum
Bauchschmerzen, das sich ganz zu Recht die Frage stellt, wie eine
Linkswende gegen den Rechtsruck denn nun zu schaffen ist.
Dass die Linkspartei große Probleme hat, ihre Ansprüche an sich
selbst zu erfüllen, lässt sich so wenig beschweigen, wie ein Ausweg
aus der Lage nicht schon dadurch gefunden ist, dass man diese
öffentlich feststellt - und dabei den Eindruck hinterlässt, es gehe
vielleicht um ganz andere Dinge. In Zeiten, in denen der Verdruss
über die Parteiendemokratie allerorten das Ressentiment gegen Andere
und Schwächere wachsen lässt, wird man keine Hoffnung auf wirksame
Politik gegen Armut, Ausbeutung und Unsicherheit befördern, wenn man
sich so beträgt wie der »Betrieb da oben«, der diesen Verdruss
produziert.
Diese Hoffnung aber ist es, die für eine Linkswende gebraucht
wird: als lebendige Erfahrung, dass sich Einmischung für seine
Belange gegen wie betoniert erscheinende Verhältnisse doch lohnt. Es
geht um Praxis, um Ergebnisse, darum, dass wieder geglaubt wird, dass
da jemand ist, dem es nicht bloß um eine Partei um ihrer selbst
Willen geht, sondern um Veränderung in der Gesellschaft. Einen
Zaubertrank, der schon wirkt, wenn man ihn medial verabreicht, gibt
es nicht.
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