(ots) - Ist es nur das Wetter, das Kapriolen schlägt? Oder
ist das schon der Klimawandel? Diese Frage wird immer wieder gestellt
bei Wetterextremen, mithin immer häufiger, denn die Extreme häufen
sich, und diese Beobachtung ist keinesfalls Folge gestiegener
medialer Aufmerksamkeit. Die Häufung allein beantwortet die Frage
eigentlich schon. Dabei ist sie letztlich müßig - es sei denn, man
sucht noch letzte Beweise für den Klimawandel. Beweise, derer es
nicht mehr bedarf. Der Klimawandel ist Fakt.
Kluge Politik muss sich darauf doppelt einstellen. Sie muss, auf
der einen Seite, versuchen, den Klimawandel zu begrenzen. Das
funktioniert nur, wenn es weltweit geschieht, was keine Ausrede sein
darf dafür, zuzuwarten, bis die Weltgemeinschaft sich hier einig ist,
sich bewegt. Wir müssen vor der eigenen Haustür beginnen, auch, weil
unser relativ kleines Land noch immer als Vorbild beim Klimaschutz
gilt, als ein Land, das vorangeht, anderen ein Beispiel ist.
Weil wir den Klimawandel nicht mehr verhindern, sondern nur noch
eindämmen können, müssen wir uns ihm anpassen, uns darauf einstellen.
Das ist der zweite Punkt, und das kann, das muss im Kleinen
geschehen. Die passenden Rezepte gibt es teils längst, einige wirken
fast schon altbacken-grün, wie die Forderungen, den Flüssen Raum zu
geben, die Versiegelung der Landschaft zu stoppen, Grünflächen in den
Städten zu erhalten und neue zu schaffen. Umgesetzt ist das
vielerorts aber nicht - es gibt immer wieder Widerstände, etwa weil
deshalb neue Gewerbe- oder Wohngebiete kleiner ausfallen müssten.
Aber was ist die Alternative? Wollen wir tatenlos zusehen, wie das
Wetter jetzt auch in unserer Nachbarschaft Menschen tötet?
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