(ots) - Es ist ein alter Hut. Der Fachkräftemangel wird
Kommunalverwaltungen hart treffen. Davor warnen Beamtenbund und
Gemeinden seit vielen Jahren. Hören wollte niemand darauf, denn in
Zeiten leerer Haushaltskassen gilt das Sparen als höchste Tugend.
Also haben Städte darauf verzichtet Nachwuchs auszubilden, junge
Leute fest anzustellen. Mit der Folge, dass in wenigen Jahren
mancherorts jeder zweite Behördenmitarbeiter in den Ruhestand tritt,
wie die Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt. Es trifft wieder
einmal das ländliche Südwestfalen besonders hart. Der Anteil der
Verwaltungsmitarbeiter über 55 Jahren liegt oft über dem
Landesdurchschnitt. Die Zahl der jungen Leute dagegen schwindet. Um
die wenigen, die bleiben, müssen die Kommunen mit Unternehmern
konkurrieren, die oft bessere Löhne bezahlen, weniger demotivierend
schwerfällig organisiert sind und den Wert weicher Standortfaktoren
wie Familienfreundlichkeit entdeckt haben. Nachwuchsrekrutierung aber
ist nur das eine Problem. Der Verlust von Know-how das andere, viel
größere. Beide wird man im ländlichen Raum nur mit kreativen Lösungen
bewältigen können: durch interkommunale Zusammenarbeit. Doch auch
damit tut man sich seit Jahren schwer. Das ist ebenfalls ein alter
Hut.
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