(ots) - Anfang 1979 schoss die erst 16-jährige Brenda Ann
Spencer aus einem Fenster ihres Elternhauses in San Diego
(Kalifornien) auf Lehrer und Mitschüler. Warum? »I don't like
mondays«, sagte sie der Polizei. Bob Geldorf hat das zum Song
gemacht. Der wird gespielt, Tag für Tag und erreicht kaum unser Hirn.
Warum auch. Gemordet wird so viel, weltweit bei Kriegen, in den USA
bei Polizeikontrollen, Terror wütet in Nizza und Paris. Nun der
Amoklauf in München. Noch ist es zu früh für brauchbare Antworten zum
Motiv des Schützen. Doch wie war das bei vergleichbaren Fällen: 2002,
Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. 2009, Albertville-Realschule in
Winnenden. Wie lange hat uns das wirklich interessiert? Es gibt nicht
die eine einfache Antwort zu solchen grausamen Taten. Warum aber
fordern wir dann von verantwortlichen Politikern nach jeder Tat genau
solche ein? Nur um uns selbst zu betrügen, alles sei doch irgendwie
beherrschbar? Bemerken wir eigentlich noch, dass Regierende uns dann
immer denselben zumeist alltagstauglichen Kram erzählen? Das
Waffenrecht muss restriktiver werden, mehr Polizei auf die Straße,
Vorratsdatenspeicherung, Ãœberwachungskameras, Netzkontrolle
auszubauen, Videospiele verbieten, Psychologen müssten an die Schulen
... Das serviert man jetzt wieder. Manche reden uns - AfD getrieben -
auch noch ein, wir wollten doch den starken Staat. Wirklich? Nicht
nur mehr Ehrlichkeit? Wer als Politiker so ratlos ist wie fast
jedermann, darf das auch sagen.
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