(ots) - Die drei Bluttaten in Bayern innerhalb einer Woche
sind von Ausführung und Motivation verschieden, aber sie haben auch
Gemeinsamkeiten. Ob Amoklauf à la Breivik oder Selbstmordattentat mit
islamistischem Hintergrund - in allen drei Fällen handelte es sich um
junge Männer mit Migrationshintergrund, die vorher mit psychischen
Problemen in Erscheinung getreten waren. Eines ist sicher: Um solche
Amokläufe zu verhindern, helfen weder strengere Waffengesetze noch
der Einsatz der Bundeswehr im Inneren. Und auch die radikale (und
nicht realisierbare) Forderung nach einem totalen Einwanderungsstopp
ist wenig hilfreich, denn die Menschen sind ja bereits hier. Die
Forderung, sich die Einwanderer genauer anzusehen, hören sich gut an,
gehen aber ins Leere. Die drei Täter hätte man auf diesem Wege nicht
herausfiltern können. Und einer von ihnen wurde sogar in Deutschland
geboren. Psychisch auffällige junge Männer der Polizei zu melden,
wäre ein eklatanter Bruch der ärztlichen Schweigepflicht. Niemand
würde sich mehr in psychiatrische Behandlung begeben, wenn er
befürchten müsste, dass seine Patientendaten bei den
Sicherheitsbehörden landen. Außerdem kann man nicht jeden psychisch
auffälligen jungen Mann überwachen lassen. Ja, es wäre schön, könnte
man ein paar Gesetze erlassen, einen Schalter umlegen und einen Knopf
drücken - und schon wäre es zuende mit solchen Schreckensmeldungen.
Doch leider ist die Welt so einfach nicht. Es bleiben nur die
üblichen Maßnahmen: personell und sachlich gut ausgestattete
Sicherheitsbehörden - und auch aufmerksame Bürger. Die politische
Großwetterlage in Deutschland wird durch die Horror-Serie nicht
erfreulicher. Man darf schon jetzt davon ausgehen, dass die AfD durch
die Fälle von importiertem Hass weiter Zulauf bekommt und
Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr verhängnisvoller Satz "Wir schaffen
das" erneut um die Ohren fliegt.
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