(ots) - Also doch: Oskar Lafontaine will es noch einmal
wissen. Der 72-Jährige plant offenbar eine erneute Spitzenkandidatur
für die Linke bei der Saarland-Wahl 2017. Das ist auch ein Signal an
die Parteispitze in Berlin. Einigen im Bundesvorstand geht der
einstige Saar-Napoleon mittlerweile ganz schön auf den Keks. Lange
Zeit hatte sich Lafontaine zurückgehalten. Doch seit Monaten sorgt
er, ähnlich wie Ehefrau und Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht,
regelmäßig für Störfeuer: Mal fordert er Kontingente für Flüchtlinge,
dann bezeichnet er Hillary Clinton wegen der US-Drohnenangriffe als
"Terroristin", nutzt mit Vorliebe den Hashtag #fucktheusimperialism".
Mit solchen Attacken verstört Oskar Lafontaine die eigenen Genossen,
noch mehr aber die potenziellen Bündnispartner von SPD und Grünen.
Trotzdem flirtete er mit Sigmar Gabriel und später auch mit Jürgen
Trittin, um die Chancen für Rot-Rot-Grün auszuloten. Genauso wie
Ex-Fraktionschef Gregor Gysi schafft es Lafontaine nicht, auf Dauer
einen Gang zurückzuschalten. Für die verjüngte Parteispitze werden
die beiden selbstbewussten Altpromis langsam aber sicher zu einem
Problem.
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