(ots) - Eine viel zu geringe Bautätigkeit, Jahr für Jahr
sinkenden bezahlbaren Wohnraum und enorm steigende Mieten - das
beklagt der Geschäftsführer des Deutschen Mieterbundes (DMB), Ulrich
Ropertz. Gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues
deutschland« (Dienstagausgabe) reagierte Ropertz damit auf eine am
Montag veröffentlichte und mit deutlichen Entwarnungssignalen
versehene Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die Einschätzung, dass sich die Bundesbürger vielerorts größere
Wohnungen leisten könnten, nannte der DMB-Geschäftsführer
»abenteuerlich« und »schlicht falsch«. Die Mieten seien nicht nur in
Berlin, Hamburg, Köln und München exorbitant gestiegen, wie auch die
IW-Studie ausweist. »Dem Grunde nach haben wir nicht nur an diesen
vier Hotspots dieses Dilemma, sondern im Prinzip in allen Großstädten
und deren Umland wie auch an allen Universitätsstädten unglaubliche
Preissteigerungen.«
»Es gibt viele Einkommensgruppen, die nicht von den
durchschnittlichen Einkommenssteigerungen profitieren«, sagte Ropertz
weiter. Bislang sei der Schwund von Sozialwohnungen jedoch nicht
gestoppt worden. »Wir verlieren Jahr für Jahr bis zu 60.000
Sozialwohnungen und haben zuletzt bis zu 12.000 Sozialwohnungen pro
Jahr gebaut.« Wolle man nicht weiterhin Tausende preisgünstigere
Wohnungen jährlich verlieren, müsste der Neubau verfünffacht oder
versechsfacht werden, um den Status quo zu erhalten. Tatsache sei
aber, so der DMB-Geschäftsführer, dass die Bautätigkeit in
Deutschland generell viel zu gering sei. 2015 seien 247.000 Einheiten
- davon lediglich 105.000 im Geschosswohnungsbau und davon wiederum
58.000 Eigentumswohnungen - und damit gerade mal ein Prozent mehr als
im Vorjahr gebaut worden.
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