(ots) - Klar, im Flugzeug schauen wir auch eher in die
Zeitung oder aus dem Fenster, wenn die Stewardess uns erklärt, wie
die Rettungswesten anzulegen sind. Nutzt ja eh nix, wenn die Kiste
zwischen Azoren und New York abschmiert - und das kommt ohnehin so
gut wie nie vor. Also brauchen wir auch keine Sprudelflaschen,
Konserven und Kerzen zu bunkern für den Fall, dass Cyber-Terroristen
flächendeckend Wasser- und Elektrizitätswerke lahmlegen. Oder eine
Seuche Deutschland heimsucht. Oder ein irrer General die Raketenbasen
einer Nuklearmacht kapert. Innenminister de Maizère hat ein
Vermittlungsproblem mit seinem neuen Zivilschutzkonzept. Es geht um
zwei Kardinalfragen: Wie real ist die Gefahr? Und wie effektiv ist
der Schutz vor den Schäden? Das muss allerdings auch jeder
Versicherungsvertreter beantworten. Die zunehmende Verwundbarkeit und
Ressourcenabhängigkeit hochkomplexer Industriegesellschaften ist
real. Fielen "nur" für eine Woche die Bankcomputer aus, herrschte
garantiert Ausnahmezustand. Oder die Telekommunikation, die
Benzinversorgung. Die Hamster-Häme, mit der de Maizière überschüttet
wird, ist ziemlich blöde.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell