(ots) - Insgesamt 84 Mängel hat das Berliner Landesamt für
Gesundheit und Soziales (LAGeSo) beziehungsweise das Landesamt für
Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) in den vergangenen zweieinhalb
Jahren in den zuletzt neun Flüchtlingsunterkünften der
Professionellen Wohn- und Betreuungsgesellschaft (PeWoBe)
festgestellt. Das geht aus der Antwort des Berliner Senats auf zwei
bisher unveröffentlichte Schriftliche Anfragen der
Linkspartei-Abgeordneten Elke Breitenbach und Hakan Tas hervor, über
die die in Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland«
(Freitagausgabe) berichtet.
In sieben von elf von der PeWoBe in dem Zeitraum betriebenen
Unterkünften haben die zuständigen Landesämter der Antwort zufolge
einen Personalmangel festgestellt. In vielen Heimen wurden
Dienstpläne nicht korrekt geführt und fehlten Unterlagen über den
notwendigen Brandschutz sowie darüber, ob die Mitarbeiter über die
ausreichenden Qualifikationen verfügen. Nach Mitteilung über die
Mängel und Handlungsempfehlungen seien bis zum 22. August 2016
insgesamt 30 Mängel beseitigt worden, heißt es seitens des Senats. 53
Fälle seien offen oder teilweise offen geblieben.
Nach dem Bekanntwerden einer E-Mail-Korrespondenz leitender
Angestellter der PeWoBe mit rassistischer Lesart kündigte der Senat
im August allen PeWoBe-Heimen sowohl fristlos als auch hilfsweise
fristgerecht. Für Elke Breitenbach hätte der Senat der PeWoBe schon
viel früher kündigen müssen. »Es hat sich bestätigt, dass es sehr
lange sehr viele Mängel gab«, sagte sie »neues deutschland«. Diese
hätten ausgereicht, um eine Kündigung des Betreibers zu
rechtfertigen. Breitenbach warf dem Senat mangelnde
Qualitätssicherung in Berliner Flüchtlingsunterkünften vor. »Solange
es keine Verträge und keine Standards gibt, bekommt man die Situation
nicht in den Griff.«
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