(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert den Generalsekretärs-Streit in der Südwest-SPD:
"Seit der niederschmetternden Landtagswahl schienen sich die
Südwest-Genossen zumindest auf eine Grundtugend besonnen zu haben:
Solidarität. Gemeinsam sammelte man sich hinter der designierten
Parteichefin Leni Breymaier, die den Neustart organisieren, neue
Hoffnung aufkommen lassen sollte. Die Einigkeit ist vergessen. Der
Streit um die künftige Generalsekretärin: ein alarmierendes Zeichen
für die Sozialdemokraten.
Sicherlich darf man zweifeln an der absehbaren Kurskorrektur
Breymaiers. Die Grünen gewinnen in der Mitte, während die Linkspartei
nicht über drei Prozent kommt - muss die SPD da wirklich nach links
schielen? Allerdings haben Partei und Parteivorstand bisher dankbar
die Kandidatur der Noch-Verdi-Chefin unterstützt. Kein Gegenkandidat
traute sich hervor. Jetzt in einem "Stellvertreterkrieg" ausgerechnet
über den Generalsekretärsposten den künftigen SPD-Kurs noch
beeinflussen zu wollen, ist feige.
Wenn die Landtagsfraktion einen der ihren in der Parteizentrale
wünscht, dann muss dieser offen ins Duell gehen. Was soll die
künftige Chefin denn mit einem Aufpasser? Ein eigenständiges Profil
gewinnt die Partei so jedenfalls nicht zurück. Und darum ging es doch
ursprünglich - nach fünf Jahren im Schatten des Wirtschafts- und
Finanzministers Nils Schmid."
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011